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Ein brauchbares Buch für Grunderkenntnisse über
diese Erkrankung sehe ich in dem Werk "Morbus Crohn/Coliltis ulcerosa",
herausgegeben von der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa-Vereinigung
/ DCCV e.V. Patientenberatung Edition Medpharm. Aber auch hier
muss ich feststellen, dass letztendlich der zentrale psychologische
Mechanismus noch nicht entdeckt werden konnte.
Nach meiner Beobachtung leiden die Colitis-ulcerosa-Patienten
unter einer unglaublichen Angst, einen Fehler zu machen, andere
zu enttäuschen bzw. schuldig zu sein, und sie neigen daher als
Abwehrstrategie zur Perfektion, d. h. vieles fangen sie schon
gar nicht erst an, denn es besteht ja die Angst, es nicht perfekt
hinzubekommen; wenn sie einmal etwas anfangen zu tun, dann braucht
man viel Zeit, denn es muss ja perfekt sein. Und wenn drittens
dann dennoch etwas schiefgegangen ist, sind die Leute über einige
Stunden bis Tage gelähmt, entmutigt. Weiter leitet sie eine große
Angst, Ärger zu machen, denn sie wuchsen in einem Elternhaus auf,
in dem Opposition/Konfrontation verboten war. Somit ist diesen
Leuten Mut zu machen, ab heute Fehler machen zu dürfen, andere
auch mal enttäuschen zu dürfen, auch mal schuldig sein zu dürfen,
und sie dürfen auch einmal Ärger machen, eigene Wünsche anmelden,
sich ihrer Haut erwehren "auf den Tisch hauen, protestieren",
um so da und dort auch mal die eigene Sehweise, die eigenen Wünsche
zur Geltung bringen zu können.
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